Digitalisierung und Automatisierung klingen zwar wie typische Corporate Buzzwords, sind aber nicht nur Schall und Rauch. Tatsächlich sind beide Begriffe entscheidend für die Sicherung eines echten Wettbewerbsvorteils. In einer technikorientierten Gesellschaft ist der Einzelne schnell bereit, Technologien zu seinem Vorteil zu nutzen, und von Unternehmen wird erwartet, dass sie mit dem veränderten Verbraucherverhalten Schritt halten. 

Forrester zeigt jedoch, dass 77 Prozent der Unternehmen zumindest teilweise immer noch auf Papierprozesse und 63 Prozent auf Excel-ähnliche Programme zurückgreifen. Folglich haben Unternehmen Schwierigkeiten, die Erwartungen ihrer Kunden hinsichtlich Schnelligkeit und reibungsloser Abläufe zu erfüllen. Um konkurrenzfähig zu bleiben, müssen Unternehmen ihr Engagement im Bereich Digitalisierung und Automatisierung intensivieren, um mit der Dynamik des Wandels Schritt zu halten. 

Doch was genau ist der Unterschied zwischen Digitalisierung und Automatisierung, die häufig in einem ähnlichen Kontext diskutiert werden? Und inwiefern können Low-Code-Lösungen Unternehmen bei der Digitalisierung und Automatisierung dabei helfen, ihre Konkurrenzfähigkeit zu steigern? 

Digitalisierung versus Automatisierung: Wo ist der Unterschied? 

Die Begriffe „Digitalisierung“ und „Automatisierung“ sind in der Theorie nahe beieinander, aber in der Praxis unterscheiden sie sich wesentlich. 

Digitalisierung bezeichnet den Prozess der Überführung von Papierdokumenten in ein digitales Format. Die Umstellung von Papierkopien von Patientenakten auf ein digitales Format, das von einem Computer verarbeitet werden kann, ist zum Beispiel die Digitalisierung von Patientenakten zur Erstellung elektronischer Krankenakten. Mit der Digitalisierung ist der erste Schritt zur Automatisierung getan, denn die Informationen müssen zugänglich und für Automatisierungstechnologien verwertbar sein, bevor sie automatisiert werden können. 

Die Automatisierung hingegen optimiert Prozesse, die bereits bestehen. Sie nutzt Systeme oder Software und baut auf einer Reihe von Regeln auf, die Experten aus dem Fachbereich erstellen, um Aufgaben unabhängig von menschlichen Eingriffen zu erledigen. Durch die Abwicklung von Aufgaben wie das automatische Versenden von Kundenerinnerungen und personalisierten Rabattcodes hilft die Automatisierung Unternehmen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, sodass Mitarbeiter entlastet werden und sich auf wertschöpfende Tätigkeiten fokussieren können. 

Was bedeutet es, einen Geschäftsprozess zu digitalisieren? 

Bei der Digitalisierung eines Geschäftsprozesses wird ein nicht-digitaler Prozess in ein digitales Format umgewandelt. Zunächst einmal bedeutet dies, dass Daten nicht mehr in Papierform aufbewahrt werden, sondern in cloudbasierten Datenspeichern und dass physische Standorte zugunsten einer verstärkten Online-Präsenz abgebaut werden. Beispielsweise bei Banken. Noch vor einigen Jahren mussten Kunden persönlich in eine Filiale gehen, in der Schlange stehen und mit einem Bankangestellten sprechen, um einen einfachen Scheck einzureichen. Durch die Digitalisierung dieser Vorgänge sind die Banken effizienter und kundenorientierter und Kunden können ihre Transaktionen nun selbst über die Website oder App ihrer Bank abwickeln. 

Durch Digitalisierung können Geschäftsprozesse nicht nur schneller, sondern auch zielgerichteter gestaltet werden. Pharmaunternehmen sind ein Paradebeispiel dafür. Die Digitalisierung von Forschungs- und Entwicklungsprozessen hat nicht nur die Zeit bis zur Markteinführung drastisch verkürzt, sondern auch menschliche Fehler minimiert und es ermöglicht, Compliance-Standards besser einzuhalten. Zudem hat die Digitalisierung der Entwicklungsprozesse von Arzneimitteln die Life-Science-Unternehmen optimal auf die Automatisierung der Zukunft vorbereitet. 

Was ist unter der Automatisierung eines Geschäftsprozesses zu verstehen? 

Bei der Automatisierung eines Geschäftsprozesses wird Technologie eingesetzt, um repetitive Aufgaben systematisch auszuführen. In der Regel gilt ein Prozess als automatisiert, wenn er zuvor manuell durchgeführt wurde und nun ohne menschliches Zutun abläuft. Wenn die Automatisierung richtig gemacht wird, sind Mitarbeiter in der Lage, sich auf wichtigere unternehmerische oder kreative Projekte zu konzentrieren. 

Ein alltägliches Beispiel für einen automatisierten Geschäftsprozess ist die Erstellung regelmäßiger Reports. Diese sind wichtig, weil Führungskräfte stets über den Stand der Dinge informiert sein müssen, doch fällt es dem mittleren Management mitunter schwer, alle eingehenden Informationen zu konsolidieren und der Führungsebene ein umfassendes Gesamtbild vorzulegen. Indem Statusberichte nicht mehr von einzelnen Personen abgetippt und per E-Mail verschickt werden, sondern in eine zentrale Datenbank eingegeben werden, können die Informationen automatisch konsolidiert werden. Auf diese Weise können Manager der mittleren Ebene die Daten, die sie erhalten, kritisch analysieren und die Erkenntnisse, die sie gewonnen haben, effektiver präsentieren. Durch die bessere und regelmäßigere Übermittlung von geschäftskritischen Informationen kann die Unternehmensführung gezieltere Entscheidungen treffen. 

Digitalisierung und Automatisierung: Die ideale Kombination für jedes Unternehmen 

Unternehmen, die sich die Digitalisierung zu eigen machen, können wichtige Daten leichter verarbeiten und speichern und sind in der Lage, Systeme zu unterhalten, die ihnen dabei helfen, die Bedürfnisse ihrer Kunden besser zu erfüllen. Die Automatisierung trägt dazu bei, dass die Kunden schneller das bekommen, was sie brauchen, und verlagert den betrieblichen Fokus weg von sich wiederholenden Aufgaben hin zu komplexeren Aufgaben, die einen Mehrwert für das Unternehmen darstellen. Unternehmen, die ihre Abläufe digitalisieren, können aufstrebende Technologien wie künstliche Intelligenz nutzen, um neue Möglichkeiten zur Optimierung und Personalisierung automatisierter Prozesse zu entdecken, die Chancen für zusätzliche Einnahmequellen oder eine stärkere Kundenbindung bieten können. 

Wie Low-Code-Entwicklung Digitalisierung und Automatisierung ermöglicht 

Low-Code ermöglicht es Menschen ohne Programmierkenntnisse, sich mit Automatisierung zu befassen, und macht die Technologie für jeden zugänglich, der eine Lösung benötigt. Anders als bei der Orchestrierung eines Prozesses mit einem Geschäftsprozessmanagementsystem oder der Automatisierung eines einzelnen Prozessschritts mit der robotergestützten Prozessautomatisierung sind für Low-Code-Tools keine komplexen, zeilenweisen Skripte für jeden Switch oder Load Balancer erforderlich. 

Wenn Benutzer einen Prozess automatisieren möchten, können sie die Daten identifizieren, die der Prozess benötigt, Geschäftslogik hinzufügen und den einzelnen Aufgaben im Workflow Ausführende zuweisen. Viele Low-Code-Plattformen bieten auch Integrationen mit anderer Unternehmenssoftware, so dass Benutzer einen Prozess nahtlos mit einem anderen verbinden können. Und weil Low-Code-Tools so anschaulich sind, ähnlich wie ein Flussdiagramm, können auch technisch nicht versierte Beteiligte leicht erkennen, wie eine Aktion eine andere beeinflusst. So können Prozesse und Anwendungen ohne Mühe angepasst und aktualisiert werden – von jedem Mitarbeiter. Damit demokratisiert Low-Code den Digitalisierungs- und Automatisierungsprozess erheblich!

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