Ein Lösungsansatz für das wachsende IT-Personalproblem rückt zunehmend in den Fokus der Branche: Low-Code-Plattformen. Die steigende Nachfrage nach IT-Spezialisten und die Komplexität moderner Anwendungsarchitekturen haben den Bedarf an qualifizierten Fachkräften erhöht, während das Angebot an entsprechendem Personal nicht mithalten kann. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen genaueren Blick auf das wachsende Problem, beleuchten die Rolle von Low-Code-Plattformen als mögliche Lösung und untersuchen die Chancen und Herausforderungen, die mit dieser Entwicklung einhergehen. Erfahren Sie, wie die Demokratisierung der Softwareentwicklung durch Low-Code die IT-Branche revolutionieren könnte.

Das wachsende IT-Personalproblem: Fachkräftemangel und steigende Komplexität

Die IT-Branche hat ein Personalproblem. Die steigende Nachfrage nach IT-Spezialisten aufgrund von Automatisierung und Digitalisierung kann vom Angebot an Fachkräften nicht gedeckt werden. Unternehmen, sowohl IT-Dienstleister als auch IT-Abteilungen in Anwenderunternehmen, kämpfen damit, qualitativ hochwertige Software zu entwickeln, da es an erfahrenem Personal mangelt. Dieses Personalproblem führt zu Herausforderungen bei der Personalbeschaffung, steigenden Personalkosten und erschwertem Zugang zu Outsourcing-Kapazitäten.

Eine Eurostat-Studie aus dem Jahr 2021 zeigte, dass 55 Prozent der Unternehmen in Europa Schwierigkeiten hatten, qualifiziertes IT-Personal zu finden. Die Gründe waren entweder fehlende Bewerber oder überzogene Gehaltsvorstellungen in Verbindung mit mangelnder Erfahrung. Diese Situation zwang viele Unternehmen, ihre bestehenden Mitarbeiter besser zu schulen, um mit den wachsenden Anforderungen Schritt zu halten. Trotz dieser Bemühungen steigen die Herausforderungen bei der Personalbeschaffung Jahr für Jahr an.

Neben dem Fachkräftemangel werden auch globale Veränderungen spürbar. Die Kapazitäten für das Outsourcing von Software-Entwicklung werden knapper, insbesondere in Europa, aufgrund geopolitischer Ereignisse wie dem Krieg in der Ukraine und der Abschottung Chinas. Zudem erschweren Unterschiede in Sprache, Führungsstil, Arbeitskultur und Zeitzonen die Zusammenarbeit mit externen Teams.

Low-Code-Tools: Schlüssel zur Bewältigung der Komplexität

Die Komplexität der Anwendungsarchitekturen ist ein weiterer Faktor, der das Personalproblem verstärkt. Moderne Anwendungssysteme erfordern dynamische Skalierbarkeit, Zero-Downtime und strenge Compliance-, Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen. Die Umsetzung solcher Projekte erfordert ein hohes Maß an Expertise, was zu langen Projektlaufzeiten und Spannungen im Arbeitsalltag führen kann.

In dieser herausfordernden Situation bieten Low-Code- und No-Code-Plattformen eine vielversprechende Lösung. Diese Werkzeuge ermöglichen es Mitarbeitern mit geringen oder keinen Programmierkenntnissen, Anwendungen und Programme zu erstellen. Die Demokratisierung der Softwareentwicklung durch Low-Code-Plattformen ermöglicht es sogenannten Citizen-Developern, also fachlich orientierten Mitarbeitern, Apps eigenständig zu entwickeln. Die benutzerfreundlichen Oberflächen und vorgefertigten Module vereinfachen den Entwicklungsprozess und führen zu schnellen Ergebnissen.

Der Einsatz von Low-Code- und No-Code-Tools kann viele Vorteile mit sich bringen. Durch die Flexibilität und Agilität in der Softwareentwicklung können Fachexperten auch im IT-Bereich eingesetzt werden. Die Produktivität der Organisation kann erhöht werden, da mehr Mitarbeiter in der Lage sind, sich der Entwicklung zuzuwenden. Zudem können Personalkosten reduziert werden, da weniger spezialisierte IT-Experten benötigt werden.

Der Markt für Low-Code- und No-Code-Entwicklung wächst rasant, und Prognosen sehen ein enormes Wachstum in den kommenden Jahren voraus. Die deutlichen Einsparungen bezüglich Entwicklungszeit und Personalkosten sind nicht zu unterschätzen.

Allerdings gibt es auch Herausforderungen und Fallstricke bei der Verwendung von Low-Code- und No-Code-Plattformen. In komplexen Projekten stoßen diese Tools oft an ihre Grenzen, und es kann zusätzliches Fachwissen und individuelle Erweiterungen erfordern. Die sorgfältige Auswahl des richtigen Tools und eine genaue Bewertung der Anwendungsfälle sind daher von großer Bedeutung.

Fazit

Low-Code- und No-Code-Plattformen bieten eine vielversprechende Lösung für das Personalproblem der IT-Branche. Sie ermöglichen es, fachlich orientierte Mitarbeiter in die Softwareentwicklung einzubeziehen und damit den Bedarf an spezialisierten IT-Experten zu reduzieren. Die Demokratisierung der Softwareentwicklung kann zu einer erhöhten Produktivität und Agilität in der Organisation führen. Allerdings sollten Entscheidungsträger die Möglichkeiten und Grenzen dieser Plattformen sorgfältig abwägen und sicherstellen, dass die gewählte Lösung den Anforderungen der geplanten Projekte gerecht wird. In Kombination mit agilen Produktions- und Liefermodellen kann der Einsatz von Low-Code- und No-Code-Tools das volle Potenzial entfalten und das Personalproblem der IT effektiv angehen.

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