Das Internet der Dinge (IoT) steigert nicht nur die industrielle Produktion, sondern fördert auch die Innovation innerhalb eines Unternehmens sowie zwischen dem Unternehmen und seinen Kunden. Deshalb beschäftigen wir uns in dieser zweiteiligen Blogreihe mit der Entstehung und den Vorteilen der Technologie. 

Das Internet der Dinge (IoT) sorgt für enorme Aufregung, denn Visionäre in allen Branchen erkennen das revolutionäre Potenzial. Das Netzwerk aus verknüpften Geräten, Fahrzeugen und Apparaten hat ein klares Potenzial für vielfältige Möglichkeiten in jedem Industriesektor. Ausgehend von einer Installationsbasis von etwa 15 Millionen vernetzten Geräten im Jahr 2015 reichen die IoT-Prognosen für 2025 von 75 Millionen bis zu über 212 Millionen Geräten.

Produkte existieren nicht mehr nur im physischen Raum. Stattdessen werden sie zu intelligenten Trägern, die in größere Systeme eingebettet sind. Der „Bienenstock“ des IoT ist ein gewaltiger Sprung weit über die Leistungsfähigkeit eines einzelnen Geräts oder einer einzelnen Anlage hinaus, so wie auch die Synergie eines Bienenstocks viel größer und komplexer ist als die einer einzelnen Biene. Selbst Unternehmen, die sich nicht als „industriell“ bezeichnen, nutzen intelligente Sensoren, die mit Waren und Produktionsanlagen vernetzt sind. Laut GE könnten die Investitionen in das industrielle Internet der Dinge (IIoT) in den nächsten 15 Jahren 15 Billionen US-Dollar erreichen.

WIE IST DAS INTERNET DER DINGE ENTSTANDEN?

Die Ursprungsgeschichten des IoT sind vielfältig und beinhalten Dinge wie einen Cola-Automaten an der Carnegie Mellon University in den frühen 80er Jahren, der mit dem Computersystem der Universität verbunden war, oder die Echtzeit-Kaffeekannen-Kamera an der Cambridge University in den 90er Jahren. Die erste wirklich öffentliche Schnittstelle zwischen physischen Objekten und digitalen Informationen war jedoch der Strichcode. Die Rechenleistung hat in den letzten Jahren stark zugenommen, so dass immer mehr intelligente Daten auf immer kleinerem Raum untergebracht werden können. Durch die Kombination dieser höheren Verarbeitungsleistung mit der allgegenwärtigen drahtlosen Konnektivität entstand das Internet der Dinge.

WAS STECKT IN EINEM VERNETZTEN GERÄT?

Vernetzte Geräte lassen sich am besten in drei verschiedene Kategorien von Ressourcen einteilen. Es gibt keine klaren Trennlinien zwischen diesen Kategorien, da viele Komponenten mehrere Funktionen gleichzeitig erfüllen. Dennoch ist es hilfreich, die Elemente in eine der drei folgenden Funktionen einzuordnen:

Materielle Komponenten: Dazu gehören elektrische und mechanische Elemente, die das Produkt in der physischen Welt funktionieren lassen.

Intelligente Komponenten: Diese Kategorie umfasst Sensoren, Software, Steuerungen, Mikroprozessoren usw. und verleiht der Funktion des eigentlichen Geräts eine individuelle Intelligenz.

Konnektivitätskomponenten: Die verschiedenen Anschlüsse, APIs und Protokolle, aus denen sich die Konnektivität zusammensetzt, erweitern die Funktionsweise des Produkts über seine physischen Grenzen hinaus. Sie verstärken die Intelligenz eines einzelnen Geräts mit Daten, die zu einer externen, zentralen Quelle hin und her übertragen werden.

VERNETZTE GERÄTE EXISTIEREN INNERHALB EINER TECHNOLOGISCHEN INFRASTRUKTUR

Die externe Infrastruktur des IoT fungiert als Gateway, Zugangskontrollstelle und Speicherplattform für alle Informationen, die zwischen den Geräten und ihren Benutzern ausgetauscht werden. Einige Geräte kommunizieren direkt miteinander (Machine-to-Machine- oder M2M-Netzwerke), andere beziehen den Menschen mit ein.

ZWEI EPOCHEN DER DIGITALEN TRANSFORMATION

Das IoT hat eine eigene Periode der digitalen Transformation eingeläutet.

Phase 1 – Die ersten Unternehmen, die mit der Digitalisierung begannen, wollten über eine Vielzahl von Kanälen direkt mit ihren Kunden in Kontakt treten. Sowohl für Privatkunden als auch für Geschäftskunden bot die Technologie Werkzeuge, die einen Omnichannel-Ansatz ermöglichten. Dies war ein bedeutender Fortschritt gegenüber den analogen Zeiten von Telefonanrufen und traditionellen Marketingmedien.

Phase 2 – Ermöglicht durch das industrielle Internet der Dinge (IoT) findet nun die zweite Phase der digitalen Transformation statt. Automatisierung und Roboter verändern die Infrastruktur der Industrie, und die Ergebnisse sind sowohl im privaten Handel als auch in Behörden, Stadtverwaltungen, Gesundheitseinrichtungen und anderen Sektoren zu finden. Der riesige Datenstrom von Gerätesensoren wird die Kundenerfahrung weiter verändern.

WIE WIRD SICH DIE DIGITALE TRANSFORMATION DER ZWEITEN PHASE AUF DIE GESELLSCHAFT AUSWIRKEN?

Während das IIoT die industrielle Produktion vorantreibt, fördert es auch die Innovation innerhalb eines Unternehmens ebenso wie die Kommunikation zwischen dem Unternehmen und seinen Kunden.

PFLEGE DER KUNDENBEZIEHUNGEN

Die Interaktionen mit dem Kunden werden von Endgeräten genauso geprägt wie bisher die Website-Interaktionen. Geschäftsdaten werden in einen neuen Kontext gestellt, unabhängig davon, ob es um Beziehungen im B2B- oder B2C-Bereich geht. So können Versicherungen beispielsweise ihre Policen zunehmend auf der Grundlage individueller Lebensumstände und nicht mehr auf der Grundlage versicherungsmathematischer Durchschnittswerte gestalten. Die Daten eines Fahrzeugservices können zu speziellen Angeboten für den Fahrzeughalter beitragen. CRM-Software lässt sich mit den unterschiedlichsten Daten aus der IoT-Cloud kombinieren.

TRANSPARENZ

Bisher waren Kundenberichte die einzige Möglichkeit für Unternehmen, den Verbrauchsverhaltenszyklus ihrer Kunden zu bewerten. Heute liefern die Produkte selbst den Herstellern Informationen über ihre Nutzung, wodurch sich eine Fülle neuer, zuverlässiger und direkter Daten erschließt. Die Produktentwicklung kann schnell und reibungslos verlaufen, ohne dass indirekte Informationen aufgrund von Kundeninteraktionen herangezogen werden müssen.

PRODUKTIVITÄT

Die Industrie zeigt mit Begeisterung, dass IoT unzählige Möglichkeiten zur Steigerung der Produktivität bietet. Die unzähligen vernetzten Geräte, die in den Statistiken genannt werden, können automatisierte Systeme schaffen, indem sie direkt miteinander kommunizieren, während an anderer Stelle Roboter und andere Sensorgeräte die Verantwortung für Entscheidungen übernehmen können. Einsparungen und Leistungssteigerung sind vielfältig und umfangreich, und zwar so umfassend, wie es die menschliche Vorstellungskraft zulässt.

GESCHÄFTLICHE AGILITÄT

Werden Haushaltsgeräte verwendet, werden Informationen über ihre Nutzung an den Entwickler übermittelt. Selbstfahrende Autos beispielsweise senden ständig einen Datenstrom an den Hersteller zurück, der wiederum mit einer Reihe von Upgrades aufwarten kann. Die Leistung wird kontinuierlich gesteigert, und mögliche Störungen können vermieden werden. In gewisser Weise gibt es keine endgültige Version eines Produkts mehr, denn das Produkt wird während seiner gesamten Nutzungsdauer ständig verbessert. Während dies einst nur für Software-Abonnements galt, trifft es jetzt auch auf viele Gegenstände zu.

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